cFos kann bei einer Verbindung zwei bis vier B-Kanäle zusammenfassen, um so die Übertragungsrate zu vervielfachen. Dabei ist cFos Channel-Bundling unabhängig vom jeweiligen [PRO] CAPI bzw ISDN-Karte. Jeder cFos Benutzer kann mit jedem anderen cFos Benutzer (und den ZyXEL Elite 2864I Terminal Adaptoren) CCB betreiben, auch dann, wenn die Teilnehmer verschiedene ISDN-Hardware haben. Natürlich muss die vorhandene ISDN-Karte mehrere B-Kanäle gleichzeitig mit Dienst "Datenübertragung" betreiben können. Dies ist z.B. bei TELES und AVM Karten (nicht bei alten A1 Karten) der Fall, ebenso bei ELSA ab CAPI 1.43. Mit der Stollmann Tina DS und Tina D ist dies nicht möglich (wohl aber mit Tina DD), da einer der beiden B-Kanäle hardwaremässig nur für den A/B-Adapter zur Verfügung steht.
cFos Channel-Bundling (CCB) ist kein Protokoll, sondern eine Betriebsart. Man kann also sowohl mit X.75 als auch mit jedem anderen paketorientierten Protokoll bündeln.
Voraussetzung ist, daß cFos für mehrere Ports geladen ist. Dies ist z.B. der Fall, wenn es im Multiport Betrieb geladen wurde, d.h. wenn mehrere Ports durch Verwendung von "-c" Parametern bzw. verschiedenen Gerätenamen aktiviert sind.
Soll cFos aber nur einen Port unterstützen, kann man mit dem Parameter "-aX" sogenannte "Auxiliary Ports" aktivieren. Diese werden dann intern von cFos benutzt, können aber von aussen, d.h. durch Aufrufe von der Applikation nicht angesprochen werden. Der Parameter "X" gibt hierbei an, auf welchem Controller (ISDN Karte) der entsprechende B-Kanal betrieben werden soll.
cFos kann auf diese Weise Channel Bundling mit mehreren ISDN-Karten gleichzeitig betreiben, sofern das CAPI dies unterstützt.
Beispiele:
Dieses Konzept ermöglicht, daß cFos Channel-Bundling und MultiPort Mode beliebig miteinander kombiniert werden können:
cFos wählt neben dem Hauptport, von dem aus die Verbindung aufgebaut wurde, bevorzugt Auxiliary Ports aus und erst wenn keine mehr frei sind, weitere Hauptports.
Wird auf einen Hauptport zugegriffen, der aber gerade für einen anderen Port gebündelt ist, gibt der Modem Emulator auf alle Modem Kommandos immer "OK" zurück. Dies könnte z.B. der Fall sein, wenn unter DesqView zwei Mailer Tasks laufen. Hat die eine gerade beide Kanäle, gibt der Modem Emulator der anderen immer "OK" zurück, aber es wird kein Kommando ausgeführt. Auf diese Weise 'weiß' der Mailer, daß der Port 'noch da ist'.
Der aktive und passive Verbindungsaufbau beim CCB, insbesondere die Wahl der Übertragungsprotokolle unterscheiden sich nicht vom Verbindungsaufbau mit einem Kanal. Auxiliary Ports haben das gleiche Modem Profile, wie der zugehörige Hauptport, mit Ausnahme des Controller Bytes (Register S40). Dieses wird durch den Wert des "-a" Parameters bestimmt.
Das Modem Kommando "AT&Bn" bestimmt, wieviele Kanäle (max. 4) für CCB benutzt werden sollen.
Mit "ATD <nummer>" werden die Kanäle aufgebaut.
Gibt man mit "AT&Bn" mehr Kanäle an, als cFos beim Aufruf eingerichtet hat, wird "ERROR" zurückgegeben.
Gibt es hingegen genügend Kanäle, die aber u.U anderweitig verwendet wurden, wird CCB nur mit den verfügbaren Kanälen durchgeführt.
Gleiches gilt auch für eingehende Rufe. cFos prüft bei eingehenden Rufen, ob für eine Caller-ID, samt EAZ/SI/AddSI, schon eine Verbindung besteht und schaltet ggf. in den Bundle-Mode. Ruft man also ein cFos zweimal gleichzeitig mit gleicher Caller ID/EAZ an, wird CCB angenommen. Voraussetzung für CCB ist deshalb, dass der Anrufer seine Caller-ID übermittelt!
Es sei noch bemerkt, daß es keine speziellen "CONNECT"-Meldungen für CCB gibt, da cFos zum dem Zeitpunkt, zu dem es die "CONNECT"-Meldung ausgibt, noch keine Informationen über die Anzahl der gebündelten Kanäle hat. Dies wird insbesondere dann nicht mehr der Fall sein, wenn lastabhängiges Zu- und Abschalten (Dynamisches Channel-Bundling) einzelner Kanäle benutzt wird.
CCB ist auch mit mehreren S0-Bussen unterschiedlicher Rufnummern möglich.
Mit cFos dynamischem Channel-Bundling ist es möglich, B-Kanäle [PRO] abhängig vom Datendurchsatz auf- und abzubauen. Wenn der Durchsatz einen bestimmten Wert unterschreitet, kann man die zusätzlichen Gebühren für weitere (unnötige) B-Kanäle sparen.
Andererseits kann ein weiterer Kanal automatisch zugeschaltet werden, wenn der Durchsatz einen bestimmten Wert überschreitet.
Um die aktuelle Gebühreneinheit optimal auszunutzen, werden Kanäle erst kurz vor Ende der laufenden Gebühreneinheit abgebaut.
Wie beim statischen Channel-Bundling wird die Anzahl der maximal zu benutzenden B-Kanäle durch das "AT&Bn" Modem Kommando angegeben. Statisches Channel-Bundling wird durch "AT&M0" (standard) selektiert, während dynamisches CCB durch "AT&M1" selektiert wird.
Im dynamischen Bundling baut cFos zuerst nur einen Kanal mit dem "ATD" Komanndo auf und schaltet weitere Kanäle erst während der Verbindung zu.
Die folgenden Register erlauben es, das dynamische Channel-Bundling für maximalen Datendurchsatz bei minimalen Kosten zu konfigurieren:
Wir empfehlen, zwischen beiden Registern eine Differenz von mindestens 1000 cps zu lassen. cFos hat ein 'CPS-O-METER' in der Statuszeile, so daß man immer den mittleren Durchsatz der letzen 8 Sekunden beobachten kann.
Die folgenden Modem-Register sind für Fine-Tuning Zwecke vorgesehen:
S79=0 | alle |
S79=1 | keine zusätzlichen Auxports (z.B. eingehenden CCB Kanal deaktivieren) |
S79=2 | 2 Kanäle |
S79=3 | 3 Kanäle |
usw. |
Zusätzlich können abgehende Rufe so konfiguriert werden, daß sie zeit- oder gebühren-beschränkt sind. Dies kann für Main-Ports und Auxiliary-Ports unabhängig eingestellt werden. Dazu werden die Register S60 bis S63 benutzt:
Zeit- und Gebührenlimits können auch ohne Channel-Bundling benutzt werden. Sie arbeiten darüberhinaus unabhängig voneinander, so daß man Zeit- und Gebührenlimits gleichzeitig einstellen kann. Voreingestellt ist 0, d.h. alle Limits sind ausgeschaltet. Wird ein Main Port abgebaut, werden selbstverständlich auch alle dazugehörigen Aux. Ports abgebaut.
Man ist User einer Mailbox und nach dem Einloggen lässt man sich zuerst alle neuen Files anzeigen und markiert die, die man downloaden möchte. Man verwende folgende Initialisierung für cFos:
"AT &B2 &M1 S64=5000 S65=7000"
Daraus resultiert, daß man die Files mit einem Kanal alle markiert und dann, wenn die Bandbreite gebraucht wird, sie mit zwei Kanälen downloaded, wobei man einen Durchsatz von knapp 16000 cps erreichen kann!